„Gehört zu Deutschland“ -eine leere Politphrase?

Von | 20. Januar 2015

In der vergangenen Woche hat Angela Merkel erneut betont „Der Islam gehört zu Deutschland“ und damit ein Zitat des Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff zu neuem Leben erweckt. Es entzündete sich abermals die Debatte, ob man das so sagen solle – wie schon bei Wulff‘s Original. Doch die Frage sollte eigentlich eher sein, ob dieses „gehört zu Deutschland“ nicht inhaltsloser Politsprech ist, der es ermöglicht, wohlklingende Formulierungen von sich zu geben, ohne dabei jedoch im Grunde etwas zu sagen.
Zum Beispiel sollte man einfach einmal die Frage stellen, was „gehört“ denn sonst noch zu Deutschland? Bleiben wir einmal bei den Religionen, wie ist es mit dem Buddhismus? Der „gehört“ bestimmt dazu… und was ist mit den Zeugen Jehovas? Oder vielleicht die Scientologen, die sich ja immerhin auch als Religionsgemeinschaft verstehen? Wer öffentlich erklärt, wer „dazugehört“, der muß auf der anderen Seite auch sagen, wer nicht, sonst hat die Aussage überhaupt keinen Wert. Doch für Politiker ist es natürlich immer bequemer,  lieber im Ungefähren zu bleiben.
Die andere Frage ist, was für eine Art von Zugehörigkeit Wulff und Merkel überhaupt meinen. Ist es eine solche, daß man einen Amerikaner oder Australier fragt „Was gehört zu Deutschland?“ und er dann sagt „Gute Autos, Fußball, Wurst und der Islam“? Oder ist es ein „Wir haben hier sehr viele Minderheiten und alle gehören irgendwie zu uns“? Im diesem Fall würde sich zwar niemand mehr an dieser Aussage stossen, aber sie wäre damit auch entwertet, denn dann gehört konsequenterweise jeder „dazu“, der sich hier im Land aufhält. Dies würde es aber auch überflüssig machen, eine bestimmte Bevölkerungsgruppe besonders herauszuheben. Bemerkenswert ist darüber hinaus, daß die reine Feststellung, etwas gehöre dazu, an sich noch gar keine positive Aussage ist, man denke nur an „Der Tod gehört zum Leben dazu“.
Insofern wäre wirklich zu wünschen, daß Politiker, wenn sie schon Vier-Worte-Parolen ausgeben, diesen auch ein wenig mehr Inhalt verleihen und nicht am Ende jeder das in den Satz hineindeutet, was er gerne hören möchte. Doch leider ist dies ja genau das, was politische Sprache ausmacht.

2 Gedanken zu „„Gehört zu Deutschland“ -eine leere Politphrase?

  1. Franz

    „Der Islam gehört zu Deutschland“.

    Der Satz ist ähnlich mit „Die Selbstverstümmelung gehört zu Deutschland“.
    Denn: historisch gehört der Islam so wenig zu Deutschland wie die Selbsverstümmelung.
    Deutschland ist ein freies Land (Frei für Deutsche, und nicht „frei“ im Sinne… Frei für Illegale Einwanderung).

    Der in Deutschland rechtens lebende Bürger, geniesst Freiheit. Dies beinhält auch die Freiheit des Deutschen Bürgers „sich selbst zu verstümmeln“, oder „dem Islam beizutreten“.
    Aber zu behaupten, dass „der Islam zu Deutschland gehöre“, ist einfach ein Satz der nicht die richtige Balance hat.
    Was stark zu Deutschland gehört ist (unter anderem!) die Christliche Tradition und nicht der Islam.

    Ich schäme mich für Deutschland, wenn es den Bürgern in einer unverhältnismäßigen Weise verbreitet, dass der Islam zu Deutschland gehöre.
    Nein, in der Weise… gehört er nicht zu Deutschland. Statt dessen ist es die Freiheit (der Bürger), die zu Deutschland gehört. Das ist das höhere Gut.
    Es ist Blödheit, oder Unverantwortlichkeit, oder geziehlte Manipulation… wenn in einem selektiven Wahn von political correctness… nebensächliche Tatsachen hervorgehoben werden; und den Bürgern untergerieben werden.

    Antworten
  2. Franz

    „Der Islam gehört zu Deutschland“.

    Der Satz ist ähnlich mit „Die Selbstverstümmelung gehört zu Deutschland“.
    Denn: historisch gehört der Islam so wenig zu Deutschland wie die Selbsverstümmelung.
    Deutschland ist ein freies Land (Frei für Deutsche, und nicht „frei“ im Sinne… Frei für Illegale Einwanderung).

    Der in Deutschland rechtens lebende Bürger, geniesst Freiheit. Dies beinhält auch die Freiheit des Deutschen Bürgers „sich selbst zu verstümmeln“, oder „dem Islam beizutreten“.
    Aber zu behaupten, dass „der Islam zu Deutschland gehöre“, ist einfach ein Satz der nicht die richtige Balance hat.
    Was stark zu Deutschland gehört ist (unter anderem!) die Christliche Tradition und nicht der Islam.

    Ich schäme mich für Deutschland, wenn es den Bürgern in einer unverhältnismäßigen Weise verbreitet, dass der Islam zu Deutschland gehöre.
    Nein, in der Weise… gehört er nicht zu Deutschland. Statt dessen ist es die Freiheit (der Bürger), die zu Deutschland gehört. Das ist das höhere Gut.
    Es ist Blödheit, oder Unverantwortlichkeit, oder geziehlte Manipulation… wenn in einem selektiven Wahn von political correctness…. nebensächliche Tatsachen hervorgehoben werden; und den Bürgern untergerieben werden.

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